Legal und gesund: Hanfprodukte für Gesundheit, Ernährung und Kosmetik

Im Supermarkt gab es dieser Tage eine neue Sorte Frischkäse. Mit Datteln und Chili, stand auf dem Deckel, und mit Hanfsamen. Der Zusatz „legal und limitiert“ macht neugierig. Der Käse mit Meerrettich ist doch auch nicht verboten. Da steht es aber nicht extra drauf.

Der Unterschied zwischen CBD und THC

Wer aufmerksam die Angebote anschaut, findet Hanf in vielerlei Gestalt. Hanfsamen und Hanfmehl in Lebensmitteln, Hanf in der Kosmetik, CBD-Öl für medizinische Anwendungen, sogar Hanfkrautextrakt als Ergänzungsfuttermittel für den Hund. Was früher ein Nischenprodukt im Biomarkt war, findet Einzug in den Speiseplan von Familie Otto Normalverbraucher einschließlich der Haustiere. Vielleicht beruht der Hype um den Hanf auf einem Missverständnis. 2017 wurden Cannabis-Produkte für bestimmte medizinische Anwendungen legalisiert. Aber dabei handelt es sich um verschreibungspflichtige Medikamente, die die berauschende Substanz Tetrahydrocannabinol (THC) enthalten. Der Frischkäse verursacht ganz sicher keinen Rausch und birgt auch nicht die Gefahr einer Psychose. Produkte aus der Hanfpflanze mit Cannabidiol (CBD) dürfen nach Vorgaben des Bundesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit maximal 0,2 % THC enthalten – viel zu wenig, um in irgendeiner Weise das Bewusstsein zu erweitern.

Gesundheitsbewusste Ernährung und Fleischverzicht

Damit wäre der werbewirksame Zusatz „legal“ geklärt. Der Käse mit Hanfsamen ist ebenso erlaubt wie Absinth. Der Spirituose werden ebenfalls Heilkräfte nachgesagt, dennoch war sie in vielen europäischen Ländern lange Zeit verboten, in der Schweiz sogar bis 2005. Unterstellt, die meisten Verbraucher wissen, dass sie mit Hanfprodukten keine legale Droge kaufen – woher kommt dann das Interesse? Zwar sind die Superfood-Qualitäten von Hanf bislang nur unzureichend erforscht, aber einige Wirkungen auf die Gesundheit zeichnen sich dennoch recht klar ab, sowohl in der Nahrung als auch bei äußerer Anwendung. Man liest darüber recht wenig, denn Heilversprechen als Werbeaussagen sind verboten. Deshalb mit aller Vorsicht hier eine Zusammenfassung von Erfahrungsberichten: Hanf soll entzündungshemmend wirken und die Haut beruhigen. Er enthält Omega 3 und Omega 6 Fettsäuren im richtigen Verhältnis, besser als zum Beispiel in Fisch. Dadurch wird der Cholesterinspiegel günstig beeinflusst. Hanf ist eine Proteinquelle und ein Ballaststoff, wenn man die Samen mit Schale verwendet. Ungeschälter Hanf ist deutlich billiger und hat zudem mehr nussigen Eigengeschmack. Sie können Hanfsamen direkt zum Kochen verwenden oder unter Ihr Müsli mischen. Es gibt aber auch interessante Produkte für Mensch und Tier, die aus Hanf hergestellt werden, zum Beispiel Hanf-Chips. Im Rahmen einer zunehmend vegetarischen oder veganen Ernährung bedeuten die Hanfprodukte noch mehr Abwechslung auf dem Speiseplan. Übrigens: Der legale Frischkäse mit Datteln, Chili und Hanfsamen war lecker. Schade, dass er limitiert ist. Aber eigentlich ist er ziemlich einfach nachzumachen.

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