Private Zusatzpflegeversicherung: Welche Investition ist sinnvoll?

Über zwei Millionen pflegebedürftige Menschen erhalten derzeit finanzielle Unterstützung durch die gesetzliche Pflegeversicherung. Da viele Pflegebedürftige von Angehörigen im eigenem Haus gepflegt werden, sind diese Zahlungen eine wichtige Hilfe für die Familie. Noch relevanter werden die Bezuschussungen, die selbsttätig beantragt werden müssen, wenn Pflegebedürftige im Heim untergebracht werden. Die Kosten können sich im Monat schnell auf über 3000 Euro belaufen. Reichen die Zahlungen aus der Pflegeversicherung, das Einkommen und Vermögen der Pflegebedürftigen nicht aus, kann das Sozialamt eingeschaltet werden. Anschließend versucht die Behörde Geld von den Kindern der pflegebedürftigen Eltern einzutreiben. Mit einer privaten Pflegeversicherung kann man vorsorgen, wenn man im Alter nicht auf die eigenen Kinder oder auf das Sozialamt angewiesen sein möchte. Folgende Formen der privaten Zusatzpflegeversicherung werden unterschieden:

  • Pflegetagegeldversicherung
  • Pflegekostenversicherung
  • Pflegerentenversicherung

Formen der Zusatzpflegeversicherung im Überblick:

Pflegerentenversicherung

Am flexibelsten sorgt man mit einer Pflegerentenversicherung vor. Gezahlt wird im Pflegefall eine monatliche Rente, die auch für pflegende Angehörige verwendet werden kann. Die Höhe des monatlichen Betrags orientiert sich an der Pflegestufe. Im Pflegefall entfällt in der Regel die Zahlung weiterer Beiträge, zudem steigen die Beiträge mit der Zeit grundsätzlich nicht. Eine Einmalzahlung statt der Begleichung laufender Beiträge ist möglich und auch bei Kündigung bekommt man bei einer Pflegerentenversicherung einen Anteil der zuvor gezahlten Beiträge zurück. Wie bei jeder Zusatzpflegeversicherung, kann der Antrag auf Versicherungsschutz aufgrund einer Vorerkrankung abgelehnt werden.

Pflegekostenversicherung

Die Beiträge für eine Pflegekostenversicherung fallen in der Regel geringer aus. Bei vorzeitiger Kündigung werden jedoch keine geleisteten Beiträge zurückerstattet, zudem können die Beiträge im Verlauf steigen, sollten die tatsächlichen Kosten die ursprünglichen Berechnungen des Versicherers überschreiten. Gezahlt werden die Pflegekosten in einer bestimmten Höhe pro Monat, wenn es zum Pflegefall kommt. Ein Nachweis über die Pflegekosten ist zu erbringen, daher eignet sich diese Versicherungsform ausschließlich für jemanden, der professionelle Hilfe, etwa durch einen Pflegedienst zu Hause oder im Heim, in Anspruch nimmt.

Pflegetagegeldversicherung

Bei Abschluss einer Pflegetagegeldversicherung wird im Pflegefall ein vorher vereinbartes Tagegeld gezahlt, das auch für pflegende Angehörige oder eine Haushaltshilfe verwendet werden kann. Die Beiträge sind zumeist etwas höher als bei der Pflegekostenversicherung. Die Bedingungen sind jedoch ähnlich. Es gibt nichts zurück bei vorzeitiger Kündigung und auch hier können die Beitragskosten mit Versicherungsverlauf steigen. Der Vorteil liegt dabei darin, dass über die Verwendung des Tagegelds frei entschieden werden kann und die Zahlungen erfolgen, ganz gleich ob sie im Heim professionell oder zu Hause von Angehörigen gepflegt werden.

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