Medikament oder Hausmittel? Kopfschmerzmittel im Überblick

Mehr als zweihundert verschiedene Arten von Kopfschmerzen unterscheidet die Medizin. Stechend oder bohrend, einseitig, beidseitig oder im Stirnbereich, episodisch oder chronisch, Spannungskopfschmerz oder Migräne. Meistens sind Kopfschmerzen harmlos. Dann lindert eine Behandlung mit einem einfachen Kopfschmerzmittel oder mit Omas Rezepten die Beschwerden.

Ab zum Arzt

Ein Warnhinweis vorab: Tritt der Kopfschmerz im Zusammenhang mit einer Kopfverletzung auf, ist er von weiteren Symptomen wie Fieber, Übelkeit, Erbrechen oder auch einem steifen Nacken begleitet, muss ein Arzt die Ursache abklären. Bei plötzlichem Kopfschmerz mit Benommenheit und Bewusstseinsstörungen rufen Sie den Notarzt. Falls es ein Schlaganfall war, kommt es auf jede Minute an.

Rezeptfreie Mittel aus der Apotheke

Acetylsalicylsäure (ASS, häufig auch nach dem Markennamen „Aspirin“ genannt), Ibuprofen, Paracetamol und Diclofenac sind die bekanntesten Wirkstoffe in leichten bis mittelstarken Schmerzmitteln. Sie lassen bei sogenannten Spannungskopfschmerzen bei vielen Patienten die Beschwerden innerhalb weniger Stunden abklingen oder ganz verschwinden. Diese Medikamente bekommt man online bei der Shop-Apotheke. Über den therapeutischen Nutzen, Risiken und Nebenwirkungen kann man sich schon im Bestellprozess informieren. So senkt Ibuprofen auch Fieber, ASS und Diclofenac sind entzündungshemmend. Allerdings greift ASS als „saures“ Schmerzmittel die Magenschleimhaut an. Da die Wirkung von ASS auch auf Blutverdünnung beruht, kann es zu Magenblutungen kommen. Verschiedene Schmerzmittel sollten eigentlich niemals gleichzeitig eingenommen werden. Zum einen ist die Höchstdosierung damit gar nicht mehr richtig abschätzbar, zum anderen kann sich die Wirkung auch gegenseitig aufheben. So blockiert beispielsweise Ibuprofen die blutverdünnende Wirkung von ASS. Da sie dennoch zur selben Medikamentenklasse gehören (sogenannte nicht-steroidale Antirheumatika, NSAR), erhöht sich das Risiko von Nebenwirkungen, wenn Sie versuchen, Kopfschmerzen mit beiden Mitteln zu bekämpfen. Das betrifft nicht nur das Magenbluten, sondern auch Hautausschlag, Gesichtsschwellungen und keuchendes Atmen. Jedoch kann eine Kombination bestimmter Wirkstoffe andererseits deren Wirksamkeit erhöhen. Mischen Sie jedoch nicht auf eigene Faust, sondern greifen Sie besser zu fertigen Kombipräparaten. Übrigens hilft nicht jeder der Wirkstoffe jedem gleich gut. Oft muss man ausprobieren, welches der rezeptfreien Kopfschmerzmittel am besten geeignet ist. Egal wofür Sie sich entscheiden: Studieren Sie in jedem Fall vor der Anwendung den Beipackzettel und halten Sie sich an die jeweiligen Hinweise zur Medikation.

Was Großmutter schon wusste

Nun muss man natürlich nicht jedem kleinen Schmerz gleich mit Chemie zu Leibe rücken. Im Drogeriemarkt gibt es Tees oder Dragees mit Weidenrinde-Extrakt. Das darin enthaltene Salizin gilt als Schmerzstiller. Abhängig von der Ursache können auch ganz einfache Mittel den Kopfschmerz vertreiben, ganz ohne Nebenwirkungen. Verspannungen, zum Beispiel vom falschen Sitzen vor dem Computer, lassen sich mit einem warmen Körnerkissen im Bereich von Schultern und Nacken bekämpfen. Bis das Körnerkissen erwärmt ist, funktioniert auch warme Luft aus dem Fön als erste Hilfe. Allerdings sorgt die Wärme auch für eine bessere Weiterleitung von Schmerzimpulsen. Hat der Kopfschmerz eine andere Ursache als Verspannungen, kann ein in kaltes Wasser getränkter oder mit Eiswürfeln gefüllter Waschlappen im Nacken die Schmerzreize blockieren. Kommt der Kopfschmerz mit einem Wetterwechsel, können Blutdruckschwankungen die Ursache sein. Ein kaltes Bad der Unterarme reguliert den Blutdruck – dreißig Sekunden reichen. Mit leichtem Ziehen an den Kopfhaaren im Bereich des Schmerzes wird die Durchblutung der Kopfhaut angeregt. Verschwindet der Schmerz nach einer halben Stunde nicht, müssen Sie aber gegebenenfalls doch zu einer Tablette greifen.

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