Dampfen statt qualmen – drei Möglichkeiten zum Abschied von der Zigarette

Immer mehr (ehemalige) Raucher interessieren sich für Alternativen zur klassischen Zigarette. In ihr wird Tabak verbrannt, was zu zahlreichen unerwünschten und gesundheitsgefährdenden Nebenprodukten der Verbrennung führt. Aber wie funktionieren E-Zigarette & Co.? Sind sie echte Alternativen, die Raucher zufriedenstellen können?

Die E-Zigarette

Sie war lange Zeit der Klassiker unter den Produkten zur Raucherentwöhnung. Sie kommt gänzlich ohne Tabak aus, denn in ihr wird nur eine Flüssigkeit (Liquid) erhitzt und verdampft. Der Dampf – kein Rauch – wird inhaliert. Liquids kann man fertig kaufen oder selbst mischen. Dadurch gibt es eine unüberschaubare Vielfalt an aromatisierten Geschmacksrichtungen. Diese können Nikotin enthalten, müssen aber nicht. Der Drogen- und Suchtbericht der Deutschen Bundesregierung kommt zu dem Ergebnis, dass die E-Zigarette für die Rauchentwöhnung gut geeignet ist. Sie ist zwar nicht frei von Risiken, aber der Dampf enthält wesentlich weniger Schadstoffe als der Rauch einer herkömmlichen Zigarette. Die Haptik ist ähnlich wie beim Original, sodass auch der Drang zum schnellen Griff nach der Zigarette befriedigt wird. Wer unter Nikotinsucht leidet, kann mit einem nikotinhaltigen Liquid beginnen und die Dosierung nach und nach reduzieren. Letztendlich hat die E-Zigarette mit nikotinfreiem Liquid nur ein geringes Suchtpotenzial.

Der Tabakerhitzer

Aber bleibt bei der E-Zigarette nicht die Lust auf echten Tabak auf der Strecke, zumal der Schadstoffgehalt von Liquid beim Verdampfen umstritten ist? Tabakerhitzer, wie man sie beispielsweise bei Iqos kaufen kann, könnten der E-Zigarette den Rang ablaufen. Statt mit künstlichem Liquid arbeiten sie mit richtigem Tabak, der in praktischen Tabaksticks angeboten wird. Der Tabak wird aber nicht verbrannt, sondern lediglich erhitzt, und der Dampf inhaliert. Wie die E-Zigarette ist also auch der Tabakerhitzer rauchfrei. Es gibt allerdings einen wichtigen Unterschied: Während bei der E-Zigarette eine direkte Inhalation (DL) stattfinden kann, gleicht die Mund-zu-Lunge-Inhalation (ML) beim Tabakerhitzer der klassischen Zigarette. Wer bislang aromatisierte Liquids bevorzugt hat, kann auch im Tabakerhitzer verschiedene Aromen nach Wunsch aktivieren. Da es sich um echten Tabak handelt, enthält der Dampf stets Nikotin. Deshalb bleibt beim Tabakerhitzer ein gewisses Suchtpotenzial, und zur Entwöhnung vom Nikotin ist er ungeeignet.

Der Vaporizer

Eine dritte Variante ist der Vaporizer, zu Deutsch Verdampfer. Damit ist seine Funktion auch bereits beschrieben. In einem Vaporizer können diverse Stoffe verdampft werden, der Dampf wird über ein Mundstück inhaliert. Das technische Prinzip eines Vaporizers ist nicht anders als bei einer E-Zigarette. Allerdings sind Vaporizer für andere Verdampfungsmedien ausgelegt. Das wirkt sich auf den Formfaktor aus – sie erinnern eher an eine Pfeife als an eine Zigarette. Darum sind sie auch nicht als Produkte für die Rauchentwöhnung gedacht. Ein Vaporizer ist vielfältig einsetzbar. Man kann zum Beispiel Wachse, Öle, Harze oder Kräuter verdampfen, also die angenehm schmeckenden Inhaltsstoffe herauslösen und im Dampf über den Mund der Lunge zuführen. Beim Kauf ist zu entscheiden, ob der Vaporizer zum Beispiel nur mit Heilkräutern bestückt wird oder ob auch Flüssigkeiten verdampft werden sollen. Das können nämlich nicht alle Modelle.

Bild: Bigstockphoto.com / DedMityay