Endlich Nichtraucher – (fast) alles Kopfsache

Wie steht es mit den Vorsätzen für das neue Jahr? Mehr Sport, gesünder essen? Oder ist auch diesmal wieder „endlich Nichtraucher“ Spitzenreiter auf der To-do-Liste, wie schon 2021, 2020 …? Steht Ihr Entschluss 2022 fest? Mit „mal gucken“ und „vielleicht reduzieren“ brauchen Sie gar nicht erst anzufangen, das wird schiefgehen. Wollen Sie das Rauchen wirklich beenden, tun Sie es jetzt sofort und radikal. Der Schalter zum Nichtrauchen wird im Kopf umgelegt. Aber Nikotin ist nicht nur ein Gift, sondern auch ein Suchtmittel. Da braucht es etwas Hilfe, um den Körper davon zu entwöhnen.

Motivierende Fakten

Statistiken über Herz-Kreislauf-Tote, selbst über schlimme Krebserkrankungen, schrecken passionierte Raucher nicht wirklich ab. Sie sind zu abstrakt. „Außerdem ist Kettenraucher Helmut Schmidt fast 97 Jahre alt geworden. Das ist mein Vorbild, nicht die anonymen Sterbezahlen. Und auch die Schreckensbilder auf den Zigarettenpackungen haben nichts mit mir zu tun – ich bin und bleibe gesund.“ So denken sicher viele Raucher. Versuchen Sie also nicht, sich das Rauchen mit Horrorvisionen madig zu machen. Probieren Sie es doch einmal umgekehrt mit den Belohnungen, die Sie erwarten:

  • Nach zwanzig Minuten normalisieren sich Puls und Blutdruck.
  • Nach einem halben Tag steigt der Sauerstoffgehalt im Blut.
  • Nach zwei Tagen schmeckt das Essen viel intensiver und die Blumen duften wieder.
  • Nach ein paar Monaten legt sich der lästige Hustenreiz.
  • Nach 15 Jahren sind Sie fast so gesund wie ein ewiger Nichtraucher.

Belohnen kann man sich auch mit dem gesparten Zigarettengeld. Lassen Sie es nicht in der Haushaltskasse untergehen. Stellen Sie ein Sparschwein auf und schlachten es für eine schöne Gelegenheit, zum Beispiel eine Urlaubsverlängerung.

Nikotinsucht bekämpfen

Wer viel und lange geraucht hat, wird nicht von einem auf den anderen Tag auf Nikotin verzichten können. Vermeiden Sie den Griff zur gelegentlichen Zigarette. Das Risiko des Wiedereinstiegs ist zu groß. E-Liquid für elektrische Zigaretten gibt es mit unterschiedlichem Nikotingehalt. Sie schlagen zwei Fliegen mit einer Klappe: Sie haben etwas in der Hand oder im Mund, kompensieren also haptisch die fehlende Zigarette. Gleichzeitig können Sie durch Wechsel des Liquids die Nikotinzufuhr schrittweise auf null senken.

Rituale verändern

Im zweiten Schritt müssen Sie dann aber so weit kommen, dass nicht nur das Verlangen nach Nikotin abnimmt, sondern auch der unbewusste Griff zur (E-)Zigarette verschwindet. Achten Sie darauf, wann Sie Verlangen nach einer Zigarette haben. Verändern Sie diese Gewohnheiten. Der Morgenkaffee schmeckt auch ohne Zigarette (sogar besser, siehe oben). Wenn die Hände oder die Lippen Beschäftigung brauchen, nehmen Sie einen Stift und lösen Rätsel, tippen Sie Nachrichten auf dem Smartphone, trinken Sie etwas, essen Sie notfalls Schokolade (in Maßen, sonst drohen andere Gesundheitsrisiken). Haben Sie Angst vor Rückfällen? Vielen ehemaligen Rauchern hilft zu Anfang die Zehn-Sekunden-Regel. Nur zehn Sekunden müssen Sie Ihren ganzen Willen aufbringen, Nichtraucher zu bleiben. Danach ist das Verlangen erst mal unter Kontrolle. Kommt es wieder, einfach nochmals zehn Sekunden Nichtraucher sein. Auch ein ganzes Jahr besteht aus Intervallen von zehn Sekunden.

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